Regional-Feuerwehrverband unter neuer Führung – Entwurf der europäischen Arbeitszeitregelung muss für Deutschland angepasst werden

120317_30Hans-Georg Balthasar aus Landau wurde in Bad Dürkheim zum neuen Vorsitzender der Interessensvertretung von 9830 Mitgliedern der Feuerwehren der Vorderpfalz gewählt. Weiterhin war der Entwurf zur europäischen Arbeitszeitregelung Thema der Versammlung.

Im Mercure-Hotel in Bad Dürkheim trafen sich am Samstag 95 Delegierte des Regional-Feuerwehrverbandes Vorderpfalz zu Ihrer 35. Versammlung. Zahlreiche Führungskräfte der Feuerwehren aus der Region und des benachbarten Baden-Württemberg, der Landesfeuerwehrinspekteur Hans-Peter Plattner und der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Otto Fürst waren der Einladung des Vorsitzenden Jürgen Güssow, Rheinzabern, gefolgt. Turnusmäßige Neuwahlen des Vorstandes standen auf der Tagesordnung. Der bisherige Vorstand hat sich für Neuwahlen aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung gestellt. Unter der Wahlleitung von Thorsten Ritzmann hat die Versammlung einstimmig einen neuen Vorstand gewählt. Der 49-jährige Hans-Georg Balthasar, Jurist aus Landau und Führungskraft in der Feuerwehr Landau, wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der Einheitsführer Lachen-Speyerdorf Andre Luipold und Stefan Bruck, Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, vertreten in den kommenden vier Jahren den Vorsitzenden. Anke Luipold von der Einheit Lachen-Speyerdorf der FF Neustadt wurde zur Schriftführerin und Wolfgang Hünerfauth, Feuerwehr Hochstadt (SÜW), ist zum Kassenwart gewählt worden.

Im Rahmen einer ersten Ansprache führte der neu gewählte Vorsitzende aus, dass der neue Vorstand des RFV Vorderpfalz als größte zusammenhängende Interessenvertretung seine vordringlichste Aufgabe darin sehe, den Belangen aller Feuerwehrangehörigen gegenüber den politischen und fachbezogenen Gremien Gehör zu verschaffen und zu vertreten.

Das Bewusstsein, dass der Regionalfeuerwehrverband Vorderpfalz existiere und als Sprachrohr der Feuerwehren fungiere, müsse wieder jedem einzelnen Feuerwehrangehörigen bekannt werden. Auch und gerade auf die Förderung der Jugendlichen in den Jugendfeuerwehren komme es an, da „in den Jugendlichen die Zukunft der Feuerwehren liegt, und damit auch die künftige Verantwortung für die Sicherheit unserer Bürger“, so Balthasar wörtlich.

Der Vorsitzende wies jedoch auch darauf hin, dass diese Aufgabe nicht ohne die Unterstützung durch die Wehren und deren Mitglieder bewältigt werden könne. Er appellierte diesbezüglich an die Verantwortlichen der Feuerwehren und sicherte ein kameradschaftliches Zusammenwirken mit den im Verband vertretenen Feuerwehren zu.

Der scheidende Vorsitzende Jürgen Güssow, Gerd Salathé, ehemaliger stellv. Vorsitzender, und Birgit Müller-Salathé, Kassenwartin, wurden nach Abstimmung von ihren Nachfolgern zu Ehrenmitgliedern des Verbandes ernannt. Balthasar dankte in diesem Zuge Jürgen Güssow für seine Verdienste in den vergangenen Jahren erst als Schriftführer, dann als Stellvertreter und in den letzten vier Jahren als Vorsitzender des RFV.

In den Informationen aus dem Innenministerium und dem Landesverband gingen Plattner und Fürst vor allem auf eine Initiative der EU ein, in der auch die ehrenamtliche Tätigkeit in die Wochenarbeitszeit von 48 Stunden angerechnet werden soll. Dies würde das Ende der deutschen Struktur zur Gefahrenabwehr, die in weiten Teilen des Bundesgebietes zu 100 % auf die Ehrenamtlichkeit basiert. Hier muss über den Deutschen Feuerwehrverband die Bundespolitik und die deutschen Vertreter im europäischen Parlament sensibilisiert werden.

Bei seinem Fachvortrag über den Einsatz bei Bränden mit Photovoltaik-Anlagen konnte Dave Paulissen von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz Vorurteile mancher Feuerwehren im Bundesgebiet ausräumen.

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